Piercings während der Schwangerschaft – das solltest du berücksichtigen

Es gibt nichts Schöneres als das Wunder des Lebens zu genießen. Die Schwangerschaft ist ein einschneidendes Erlebnis, das das komplette Leben in neue Bahnen lenkt. Was du beachten solltest, wenn du Piercings trägst und schwanger bist, erfährst du hier:

Wenn der Bauch wächst…

Grundsätzlich spricht natürlich überhaupt nichts dagegen, Piercings in der Schwangerschaft zu tragen. Lediglich das Bauchnabelpiercing könnte sich im Laufe der Zeit als problematisch erweisen. Dennoch musst du dein Piercing nicht gleich entfernen, nur weil sich dein Körper verändert und dein Bauch zur Kugel heranwächst. Einige Frauen empfinden das Piercing im wachsenden Bauchbereich während der Schwangerschaft als unangenehm, da der Bauchnabel empfindlicher wird, manchmal auch besonders stark hervortritt oder das Piercing anfängt zu spannen. In diesem Fall solltest du den Schmuck natürlich unbedingt entfernen.

Der Körper verändert sich

Je nach Ausführung des Piercings kann es sogar sein, dass sich die Haut rötet, entzündet oder im schlimmsten Fall reißt, weil sich der Kanal durch das Anwachsen des Bauches verlängert und sich das Piercing aufgrund seiner starren Struktur nicht flexibel anpassen kann. Da sich aber während einer Schwangerschaft nicht nur der Bauch verändert, sondern auch der Hormonhaushalt verrückt spielt, sind auch allergische Reaktionen auf das Piercing nicht ausgeschlossen – selbst wenn du noch nie allergisch auf deinen Schmuck reagiert hast. Dies kann dann auch nicht nur das Bauchnabelpiercing, sondern jede Art von Körperschmuck betreffen.

Das Schwangerschaftspiercing

Damit du auf dein Piercing während der Schwangerschaft nicht verzichten musst, solltest du rechtzeitig – bevor der Bauch größer wird – deinen Schmuck gegen ein Schwangerschaftspiercing austauschen. Hier gibt es genauso schicke und ansprechende Ausführungen wie bei deinem normalen Körperschmuck. Schwangerschaftspiercings sind überaus praktisch, denn sie sind flexibel genug, um deinen Bauch stilvoll zu verschönern, selbst wenn er zu einer ordentlichen Kugel heranwächst. Solche Piercings bestehen in der Regel aus Bioflex oder PTFE. Dabei handelt es sich um körperfreundliche Kunststoff. Diese Piercings lassen sich in jede erdenkliche Richtung verbiegen, sind überaus elastisch und sind nicht störend in der empfindlichen Bauchregion. Dieser Stab wächst regelrecht mit. Tipp: Creme deinen Bauch regelmäßig ein, damit auch die Haut schön weich und geschmeidig bleibt.

Den Schmuck rechtzeitig wechseln

Je größer der Bauch wird, desto schwieriger wird es alternativen Schmuck einzusetzen. Da aber jede Schwangerschaft anders verläuft und dein Bauch nicht nach einem vorherbestimmten Plan anwächst, gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, um den Schmuck auszutauschen. Spätestens, wenn dein normales Piercing anfängt, zu spannen, solltest du nicht mehr länger warten. Am besten wechselst du den Schmuck, bevor sich dein Bauch sehr wölbt. Das Einsetzen des neuen Schmucks gestaltet sich viel einfacher, wenn der Bauch noch normale Maße hat. Je länger du also wartest, desto schwieriger wird sich der Austausch gestalten. Hast du den Zeitpunkt verpasst, an dem sich ein Piercing noch problemlos wechseln lässt, kann dies zur Folge haben, dass sich der neue Schmuck nicht mehr einsetzen lässt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Stichkanal dann zuwächst. Also lieber früher als später das Schwangerschaftspiercing einsetzen. So bleibt dir dein Piercing auch während der Schwangerschaft erhalten und du kannst die Kugelzeit schmerzfrei genießen.

Der Tag der Geburt

Viele Ärzte fordern, dass Piercings während eines medizinischen Eingriffs entfernt werden – das gilt auch für Schwangerschaften. Ob du deinen Schmuck während der Geburt behalten darfst oder du ihn entfernen musst, lässt sich nur im Einzelfall mit dem Klinikpersonal besprechen. In vielen Fällen wird erwartet, dass du dein Schmuck einen Tag vor der Entbindung herausnimmst. Wird ein normaler Geburtsverlauf erwartet, so sind manche Ärzte nachsichtig, dennoch ist dies nicht selbstverständlich. Deine Gesundheit und die deines Kindes haben einfach Vorrang vor persönlichen Eitelkeiten. Da immer damit gerechnet werden muss, dass es zu Komplikationen kommen kann oder ein Kaiserschnitt erforderlich wird, ist es nachvollziehbar, dass Piercings die Abläufe stören oder zeitlich verzögern würden.

Nach der Entbindung

Natürlich kannst du dein Piercing schon kurz nach der Geburt wieder einsetzen. Da es eine gewisse Zeit dauert, bis sich dein Bauch wieder zurückbildet, solltest du auch in dieser Phase zu einem Schwangerschaftspiercing greifen. Erst wenn dein Bauch auf seine normale Größe geschrumpft ist, kannst du jederzeit deinen Lieblingsschmuck wieder einsetzen. Falls du dein Schwangerschaftspiercing als so komfortabel empfunden hast, dass du es gerne weiterhin tragen möchtest, dann ist auch das kein Problem. Die langen, flexiblen Kunststoffstifte lassen sich einfach kürzen.

Brustwarzenpiercings während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Bauch, sondern der gesamte Körper. Besonders die Brüste werden sehr empfindlich und deutlich größer. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Brustwarzenpiercings während der Schwangerschaft drin zu lassen. Doch auch hier ist es wie beim Bauchnabelpiercing – oftmals wird das Piercing während der Schwangerschaft als unangenehm empfunden. Dann sollten die Piercings entfernt werden. Spätestens im sechsten Monat sollte der Schmuck dann endgültig entfernt werden, denn sonst könnte das Stillen des Babys später problematisch werden. Da beim Stechen von Brustwarzenpiercings auch mehrere Milchkanäle verletzt werden, könnte der Milchfluss gestört werden. Bei einem Milchstau oder einem übermäßigen Milcheinschuss kann es im schlimmsten Fall zu einer Brustentzündung oder einem Abszess an der Brustwand kommen. Es ist also ratsam, Brustpiercings rechtzeitig zu entfernen.

Wichtig! Es versteht sich wohl von selbst, dass ein Baby nicht mit Brustwarzenpiercings gestillt werden darf. Metallische Gegenstände haben in Babys Mund nichts verloren. Zudem könnten Kugeln oder andere Piercingteile beim Saugen verschluckt werden. Erst der Monate nach dem kompletten Abstillen kannst du deinen Schmuck wieder einsetzen. Bis dahin haben sich deine Brüste erholt und normalisiert.

Piercings im weiblichen Genitalbereich

Da Piercings während des Geburtsvorgangs zu Verletzungen führen können, sollte Schmuck schon zu Beginn der Schwangerschaft entfernt werden. Intimpiercings können bereits während der erforderlichen gynäkologischen Untersuchungen stören. Außerdem ist es wichtig, dass der Stichkanal bis zur Geburt vollkommen verheilt. Während der Schwangerschaft verändert sich auch der Hormonhaushalt, dadurch entsteht eine höhere Entzündungsgefahr. Dies kann auch schon lange abgeheilte Piercings betreffen. Auch allergische Reaktionen können während einer Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden, selbst, wenn du vorher nie allergisch reagiert hast.