So findest du den perfekten Piercer

Du hast dich dazu entschlossen, dir ein Piercing stechen zu lassen? Glückwunsch, gute Entscheidung! Jetzt brauchst du nur noch den für dich passenden Piercer zu finden, und alles läuft bestens. Piercer gibt es ja mittlerweile wie Sand am mehr. Da sollte es doch ein Kinderspiel sein, einen zu finden, der mal eben einen Stecker oder einen Ring setzt. Dieser Vorgang dauert schließlich nur ein paar Sekunden. Könnte man so denken, ist aber weit gefehlt! Ein wirklich guter Piercer ist Gold wert und nicht so leicht zu finden, wie man annehmen könnte.

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit

Die Zeiten, in denen der beste Kumpel das Ohr mal eben mit einem Eiswürfel gekühlt und eine Nähnadel mit dem Feuerzeug erhitzt hat, um ein Loch ins Ohr zu stechen, sind zum Glück lange vorbei. Viel zu groß ist das Risiko mit solch einer Behandlung eine Entzündung oder sogar eine Blutvergiftung auszulösen. Diese gruselige Vergangenheit ist (hoffentlich) endgültig abgeschlossen. Dennoch gibt es auch heute noch Piercer, die mehr als unprofessionell arbeiten und wenig Wert auf die aktuellen Standards legen. Es gibt leider sehr viele kaum (oder sogar gar nicht) ausgebildete und selbst ernannte Piercer, die zwar in der Lage sind, ein Piercing zu stechen, von Anatomie, Hygiene oder adäquaten Behandlungsmöglichkeiten bei Problemen absolut keine Ahnung haben.

Lass dir Zeit für die Suche des besten Piercers

Bevor du deinen Körper also jemandem anvertraust, solltest du dich gut informieren und das eine oder andere Gespräch mit verschiedenen Piercern oder mit zufriedenen Gepiercten führen. Die Kunst des Piercens hat sich in den letzten Jahren sehr weiterentwickelt und ein guter Piercer hält sich diesbezüglich mit Weiterbildungen auf dem Laufenden. Suche dir einen Piercer, der deine Erwartungen erfüllt, und der dich mit seinem Fachwissen überzeugen kann. Es spielt dabei absolut keine Rolle, ob du ein einfaches Helix-Piercing wünschst oder deinen Intimbereich mit einem attraktiven Schmuckstück verzieren möchtest. Bei jedem einzelnen Piercing ist die volle Aufmerksamkeit des Piercers gefordert. Deine Gesundheit sollte es dir und ihm unbedingt wert sein.

Die Kontaktaufnahme

Vielleicht hast du ja Freunde oder Bekannte, die schicken Körperschmuck tragen, und dir bei der Suche behilflich sein können. Hat jemand besonders gute Erfahrungen gemacht, kannst du diese Empfehlung mit in deine Auswahl aufnehmen. Alternativ kannst du natürlich auch online nach Piercern in deiner Nähe suchen. Rufe einfach alle Piercer an, die für dich infrage kommen und bitte um ein Informationsgespräch. Bereits am Telefon wirst du schnell erkennen, ob die Chemie zwischen euch beiden stimmt. Es kann durchaus sinnvoll sein, einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen, um die bestmögliche Behandlung zu bekommen, als sich mal eben in der Mittagspause beim Piercer „um die Ecke“ piercen zu lassen.

Das Informationsgespräch mit dem Piercer

Das Informationsgespräch sollte möglichst nicht am Telefon, sondern direkt im Studio erfolgen. Um dich gut zu beraten, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, sodass dich der Piercer über alle Risiken aufklären kann und du die Gelegenheit bekommst, Fragen zu stellen. Lass dir genau erklären, welche Techniken er anwendet, und frage ihn, ob er dir auch nach dem Piercen als Ansprechpartner weiterhin zur Verfügung steht. Ist er ein erfahrener Piercer oder betreibt er das Piercen nur nebenbei. Ist er ausgebildet oder bildet er vielleicht sogar andere Piercer aus? Frage nach der Pflege, die notwendig ist, damit das Piercing sauber abheilt, und kläre mit ihm ab, was zu tun ist, wenn es zu Komplikationen kommt. Lass dir den Schmuck zeigen, den er verwendet. Gut möglich, dass er dir bei bestimmten Piercings zunächst einen Stecker empfiehlt, obwohl du dir vielleicht einen Ring oder einen Bananenstecker wünschst. Höre auf seinen Rat, denn Piercings werden mit einer Nadel gerade gestochen. Bei geformtem Schmuck kommt es im Stichkanal zu Spannungen, die unter Umständen schlechter abheilen. Einfacher ist es in einen komplett ausgeheilten geraden Stichkanal ein geformtes Schmuckstück einzusetzen. Dies ist jedoch nicht an allen Stellen möglich, daher solltest du dich mit deinem Piercer genau abstimmen, was du möchtest und was er empfiehlt. Beantwortet dir dein Wunschpiercer alle Fragen ausführlich, fachlich kompetent, verständlich und geduldig, scheinst du in guten Händen zu sein.

Die Hygiene

Nicht nur der persönliche Draht ist bei der Wahl des Piercers von Bedeutung, sondern auch der Zustand seines Studios. Schau dich genau um. Ist das Studio sauber? Sind die Piercingnadeln hygienisch einzeln verpackt? Ist der Erstschmuck abgepackt? Ist das Studio ausreichend ausgeleuchtet, sodass der Piercer deinen Schmuck auch punktgenau setzen kann? Verschaffe dir einfach einen umfassenden Eindruck von den Begebenheiten und lass dabei auch dein Bauchgefühl sprechen. Hygiene steht an oberster Stelle – und das nicht erst seit der Pandemie. Gute Piercer legen größten Wert auf einen klinisch reinen Arbeitsplatz und einen hygienisch einwandfreien Ablauf. Handschuhe sind selbstverständlich und benötigen keine gesonderte Erwähnung.

Das Piercing wird gestochen

Du hast dich für einen Piercer entscheiden und Vertrauen zu ihm aufgebaut? Dann steht deinem neuen Körperschmuck nichts mehr entgegen. Schlafe noch einmal drüber, dann vereinbare einen Termin, und lass dir dein Wunschpiercing setzen. Zum Termin solltest du bereits etwas gegessen haben. Alkohol ist tabu! Dein Piercer wird einiges vorbereiten. Zunächst wird er einen schriftlichen Vertrag mit dir abschließen, um sich rechtlich abzusichern. Schließlich ist das Piercen (rein rechtlich betrachtet) eine Form der Körperverletzung. Du musst bestätigen, dass du damit einverstanden bist. Dann wird er sich alle Instrumente zurechtlegen und dich ein Schmuckstück auswählen lassen. Die genaue Stelle, an der der Schmuck sitzen soll, wird bestimmt und mit einem Stift angezeichnet. Der Vorgang selbst geht dann sehr schnell. Es ist auch durchaus möglich, sich bei einem Termin gleich mehrere Piercings stechen zu lassen. Für jedes Piercing wird eine neue Nadel verwendet. Ist die Nadel erst einmal durchgestochen, hast du es auch schon überstanden. Jetzt wird nur noch der Schmuck eingesetzt und schon ist alles vorbei. Ein guter Piercer wird dir noch klare Anweisungen geben, wie du dein neues Piercing in den nächsten Wochen pflegen solltest. Bei den meisten Piercern kannst du ein Desinfektionsmittel zum Sprühen gleich vor Ort kaufen, ansonsten bekommst du es auch in der nächsten Apotheke.

Der Preis

Sicherlich hast du bei deiner Suche nach einem Piercer auch nach den jeweiligen Preisen gefragt und ziemlich große Unterschiede festgestellt. Hier sei gesagt, dass nicht jeder teure Piercer gut und jeder günstige Piercer schlecht sein muss. Häufig hängt die Preiskalkulation von verschiedenen Faktoren ab. Die Ladenmiete im Zentrum einer Großstadt liegt sehr wahrscheinlich deutlich höher als am Stadtrand oder in einem kleinen Ort. Arbeitet er alleine oder hat er ein Studio, in dem er Angestellte beschäftigt, die er bezahlen muss? Wie hochwertig sind Instrumente und Schmuck, die er verwendet? Pierct er nur nebenbei oder lebt er von seinem Kunsthandwerk? All dies kann den Preis für ein Piercing beeinflussen. Lege bitte größeren Wert auf die Qualität deines Piercers und weniger auf den Preis. Es kann sich lohnen, lieber etwas länger zu sparen, und dafür die bestmögliche Beratung und Behandlung zu bekommen. Schließlich möchtest du deinen Schmuck ja über viele Jahre hinweg voller Stolz tragen, da sollte es auf ein paar Euro mehr oder weniger nicht ankommen. Dein Körper und deine Gesundheit werden es dir danken.

Eine riesige Auswahl an hochwertigem und preiswertem Piercingschmuck gibt es direkt in unserem Piercing-Shop.

Piercings in der Gesellschaft – akzeptiert oder verpönt?


Die Frage, ob Piercings mittlerweile in der Gesellschaft angekommen ist, lässt sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Die Akzeptanz ist in den letzten Jahren sicherlich deutlich gestiegen, dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen sichtbare Piercings zu einem Problem werden können. Das ist gleichermaßen schade und traurig wie unfair und weit vorbei am Plus der Zeit, denn der edle Körperschmuck sagt absolut nichts über deine Fähigkeiten und Kompetenzen aus. In vielen Köpfen sind jedoch immer noch Vorurteile verankert, die längst überholt sind, dennoch sind sie da. Wie also am besten verhalten

Grundsätzlich liegt die Entscheidung Pro oder Contra Piercings natürlich ganz bei dir. Der Schmuck ist ein Ausdruck deiner Individualität, deines Lebensstils und deines ganz persönlichen Geschmacks. Niemand hat das Recht, dir als erwachsenem Menschen vorzuschreiben, was du zu tun und zu lassen hast. Dennoch möchte man es sich ja nicht unbedingt mit Eltern, Verwandtschaft, Freunden und vor allen Dingen Arbeitgebern verscherzen. Innerhalb der eigenen Familienbande und im Freundeskreis kannst du dich vielleicht noch durchsetzen, ohne gleich enterbt und geächtet zu werden. Im Berufsleben sieht es da leider schon ein bisschen anders aus.

Für den Beruf auf Piercings verzichten?

In vielen Berufen sind Piercings heutzutage zum Glück kein Problem mehr. Ein Hoch auf die moderne Denkweise einiger Arbeitgeber. Doch bei vielen Unternehmen mit direktem Kundenkontakt, in Hotels oder auch bei diversen Fluglinien sind Piercings häufig (noch) ein Ausschlusskriterium. Mit diesem Problem schlagen sich Tätowierte übrigens ebenso herum wie Gepiercte. Warum sollte eine Flugbegleiterin mit Nasenring keinen so guten Service für die Fluggäste bieten können wie eine Kollegin ohne Nasenschmuck? Warum sollte ein Versicherungsvertreter mit Zungen- oder Lippenpiercing nicht genauso viele Abschlüsse mit Professionalität, Fachwissen und Souveränität generieren können wie ein Geschäftspartner ohne Piercings? Diese Frage ist berechtigt und lässt sich nur mit dem unterschiedlichen Erscheinungsbild erklären. Es ist eine Frage der Wahrnehmung und Wirkung – eine typisch „menschliche“ Wertung.

Wahrnehmung und Wirkung von Piercings

Menschen, die anders sind als man selbst, werden gerne beäugt und gemustert. „Warum hast du so viele Ohrringe?“ oder “ Wie kannst du mit dem Piercing in der Zunge vernünftig essen?“ sind noch die harmloseren Fragen, denen sich Gepiercte stellen müssen. Nett ist auch die Frage, ob man damit durch die Kontrolle am Flughafen kommt, ohne dass der Sicherheitsalarm losgeht. Menschen mit Körperschmuck und Kunstwerken auf und in der Haut sind selbstverständlich oft genervt von den Wertungen und Vorurteilen anderer. Doch diese Denkweise lässt sich erklären, denn der Mensch ist ein Herdentier. Jeder, der nicht der Norm entspricht, muss sich erst einmal beweisen. Im Privatleben ist dies sicherlich möglich, im Geschäftsleben ist das jedoch eher die Ausnahme.

„Die Menge macht das Gift“

Wie bei vielen Dingen ist es häufig eine Frage der Menge, die die Grenze zwischen Toleranz und Intoleranz sprengt. Waren lange Zeit nur normale Ohrringe (Lobe) gesellschaftlich akzeptabel, so ist heute ein kleiner Stecker in der Ohrmuschel (Helix) keine große Überraschung mehr. Hast du aber zehn Piercings, die sich kunstvoll an deinem Ohr hochschlängeln, ergänzt mir einem Industrial-, einem Rook- und einem Tragus-Piercing, dann sieht die Welt schon anders aus. Gerade Piercings an den Ohren und im Gesicht werfen bei vielen anderen Menschen Fragen auf, doch anstatt einfach zu fragen, wird vorschnell geurteilt.

Augen auf bei der Berufswahl

Da es in vielen Berufen nach wie vor verboten ist, Piercings zu tragen, solltest du dir gut überlegen, welchen Weg du gehen möchtest. Arbeitest du in einem kreativen Beruf oder verkaufst coole Trendartikel, wirst du keine Schwierigkeiten haben, ganz gleich wie viele Piercings deinen Körper schmücken. Auffällig ist der Wandel in pflegenden Berufen. Es gibt mittlerweile viele Arzthelferinnen und Krankenpfleger, die durchaus ihren Schmuck problemlos tragen können. Gleichzeitig gibt es aber immer noch Arztpraxen, in denen Bewerber mit Piercings sofort ausgesondert werden. Dann gibt es eben auch noch die Berufe, in denen Piercings komplett untersagt sind. Auch wenn die korrekte Form der Gleichbehandlung noch nicht überall angekommen ist, so ist der Wandel in die richtige Richtung spürbar. Das lässt hoffen.

Wichtig ist, dass du dir überlegst, welcher berufliche Werdegang für dich und deine Zukunft perfekt ist. Manchmal kann es sich lohnen, auf ein Piercing zu verzichten oder einfach noch zu warten, um die Karriere zu fördern. Alternativ verlegst du deine Piercings einfach in Bereiche, die deinen Vorgesetzten verborgen bleiben. Bist du von deinen Piercings hingegen so fest überzeugt, dass du auf sie nicht verzichten kannst und willst, dann suche den Kontakt zu Unternehmen, die deinen Körperschmuck akzeptieren und du dennoch deine Fähigkeiten einbringen kannst. Denn es ist beides von großer Bedeutung – deine individuelle Lebenseinstellung und deine beruflichen Ambitionen. Du sollst dich für niemanden verbiegen, aber hier und da kann sich ein kleiner Kompromiss als sehr lohnend erweisen.

Hinter vorgehaltener Hand

Es gibt sehr viele hochgestellte Persönlichkeiten, gut verdienende Vorstandsmitglieder und angesehene Prominente der oberen Gesellschaftsschichten, die sich durchaus mit Piercings schmücken – doch diese siehst du nicht. Nach außen strahlen diese Menschen das pure, kühle und kraftvolle Business aus, doch in den Hosen funkeln kleine Prinz Alberts, Ampallangs und Apadravyas oder auch glitzernde Christinas, Fourchettes und Prinzessin Albertinas. Das ist typisch für unsere Gesellschaft – man will nach außen den Schein wahren, privat aber doch seine wahren Wünsche und Bedürfnisse befriedigen. Das ist auch vollkommen in Ordnung, solange diese Gratwanderung gewollt und nicht erzwungen ist. Vielen bereitet gerade dieses Spiel mit den Klischees sehr viel Spaß.

Piercings in der Zukunft – Hoffnung auf mehr Akzeptanz

Die Welt verändert sich ständig, alles ist in Bewegung und im Wandel. Die Liebhaber des Körperschmucks werden im Laufe der Zeit immer mehr. Für jede nachkommende Generation sind Piercings und auch Tätowierungen immer selbstverständlicher. Die Zahl derer, für die Körperschmuck jeglicher Art zum Alltag gehören, wächst mit jedem Tag. Manchmal dauern Entwicklungen halt etwas länger, um sich durch alle Schichten der Gesellschaft zu etablieren, doch der Weg ist definitiv der richtige. Also sei nicht enttäuscht, falls dich jemand wegen deiner Piercings mustert. Vielen fällt es einfach schwer, sich neuen Erkenntnissen und Modernisierungen anzupassen. Nimm es gelassen, und zeige dich so, wie du bist. Wer dich wirklich kennt, weiß um deine positiven Charaktereigenschaften und um dein einzigartiges Wesen. Du bist ein eigenständiger Mensch, du alleine weißt am besten, was für dich gut und richtig ist. Bleib dir selber treu, dann kannst du dich sowohl in deinem privaten Umfeld als auch im Berufsleben locker behaupten.