Medizinischer Eingriff – müssen Piercings entfernt werden?

Piercings sind ein Ausdruck von Freiheit und ein Symbol deiner einzigartigen Individualität. Du hast dir lange überlegt, ob du dir das eine oder andere Piercing stechen lässt, und bist stolz auf deinen Körperschmuck. Doch was passiert, wenn eine medizinische Behandlung oder sogar eine Operation erforderlich ist? In den meisten Fällen informieren Ärzte bereits im Vorgespräch, dass der Schmuck am Tag des Eingriffs entfernt werden müssen. Doch ist das tatsächlich immer so? Die Frage lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten, denn ob deine Piercings entfernt werden müssen, hängt letztendlich von der jeweiligen Behandlung und vom Material deiner Piercings ab.

Müssen wirklich alle Piercings entfernt werden?

Die Notwendigkeit, warum Piercings vor medizinischen Eingriffen entfernt werden müssen, hat verschiedene Gründe. Bedenke, dass die Aufforderung des Arztes ausschließlich deiner Gesundheit dient – diese hat Vorrang vor jedem Körperschmuck. Für persönliche Eitelkeiten ist im Krankenhaus einfach kein Platz! Nur, wenn du die Piercings entfernst, kann deine Sicherheit gewährleistet werden. Doch was ist, wenn ein medizinischer Eingriff ansteht, bei dem die zu behandelnde Stelle weit weg von deinen Piercings ist? Es gibt durchaus gewichtige Argumente, warum auch in solch einem Fall der Schmuck entfernt werden sollte. All diese Punkte lassen sich nur im Einzelfall zu gegebener Zeit und mit dem für dich zuständigen Arzt besprechen. Ein offenes Wort führt hier schnell zur Einsicht und zu möglichen alternativen Wegen.

Piercings bei Voruntersuchungen
Steht ein medizinischer Eingriff an, so sind häufig verschiedene Voruntersuchungen notwendig. Nur so kann ein konkreter Behandlungsablauf geplant werden. Häufig müssen Piercings schon für diese Voruntersuchungen entfernt werden, z. B. für Röntgenaufnahmen, MRT oder CT. Hier ein paar Infos, was Du bei solchen Untersuchungen wissen solltest:

Röntgen:
Für Röntgenaufnahmen müssen Piercings meistens entfernt werden, wenn das Piercings im zu röntgenden Bereich sitzt. Wird der Kopf geröntgt, müssen alle Ohrringe und Piercings im Bereich des Gesichts herausgenommen werden. Schmuckstücke aus Metall wären deutlich auf dem Röntgenbild sichtbar. So besteht die Gefahr, dass kleine Details durch das Piercing überlagert werden und somit eine korrekte Diagnose verfälscht werden könnte. Du kannst den Röntgenarzt fragen, ob er einverstanden ist, dass du deine Piercings aus Metall gegen Schmuck aus PTFE (Polytetrafluorethylen) tauschst. Diese bestehen aus flexiblen Kunststoff und sind somit auf Röntgenbildern kaum bis gar nicht zu erkennen. Die letztendliche Entscheidung liegt jedoch bei deinem behandelnden Arzt, und du solltest seinen Rat beherzigen.

Computertomografie (CT):
Bei einer anstehenden Computertomografie gelten weitestgehend die gleichen Hinweise wie beim Röntgen. Auch hier könnten metallische Piercings das Untersuchungsergebnis verfälschen. Doch auch hier könnten Schmuckstücke aus PTFE in Absprache mit dem Arzt ersatzweise eingesetzt werden.

Magnetresonanztherapie (MRT):
Bei einem MRT wird nicht mit Röntgenstrahlen gearbeitet, sondern mit magnetischen Wechselfeldern. Viele Piercings bestehen aus Metallen, die magnetisch sind. Bei einem angeordneten MRT ist es also zwingend erforderlich, dass ausnahmslos alle metallischen Piercings entfernt werden, auch wenn diese weit weg vom zu behandelnden Bereich liegen. Sicherlich möchtest auch du vermeiden, dass deine Piercings regelrecht herausgerissen werden, weil die Magneten mit starker Kraft einander anziehen. Somit erklärt sich auch, warum alle anderen Schmuckstücke wie Ketten, Armbänder oder Ringe vor einem MRT abgelegt werden müssen. Doch auch hier gilt, dass Piercings aus Kunststoff in Absprache mit dem behandelnden Arzt im Körper belassen werden können.

Das Vorgespräch mit dem Arzt

Welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit ein medizinischer Eingriff unkompliziert abgewickelt werden kann, klärst du am besten mit dem Arzt im Vorgespräch. Weise ihn direkt darauf hin, dass Du Piercings trägst (besonders, wenn diese nicht sofort offensichtlich sind), damit der Arzt dich entsprechend beraten kann. Viele Ärzte stehen Piercings allgemein sehr skeptisch gegenüber, daher fordern sie, dass die Piercings entfernt werden, selbst wenn dies nicht zwingend erforderlich ist. Hier solltest du dich mit ihm genau abstimmen und ihn auf die Alternative der PTFE-Piercings hinweisen. Mache dir aber bewusst, dass es letztendlich um deine Gesundheit geht, daher solltest du dir gut überlegen, ob du auf dein Recht beharrst oder besser dem Rat deines Arztes folgst.

Risiken bei operativen Eingriffen

Der menschliche Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Wasser leitet Strom ganz hervorragend. Bei vielen Operationen kommt Strom zum Einsatz, um beispielsweise eine Blutung mithilfe eines Kauters zu stillen. Der Strom, der hierfür benötigt wird, wird durch den gesamten Körper geleitet, auch wenn dies weder Schmerzen verursacht noch körperlich bemerkbar ist. Anders verhält es sich jedoch in den Bereichen, in denen metallische Piercings sitzen. Trifft der Strom auf das Metall, so wird das Piercing innerhalb kürzester Zeit erhitzt. Die Folge können schwere Verbrennungen der Haut sein – selbst wenn das Piercing weit entfernt vom Operationsfeld sitzt. Dies ist ein überzeugender und triftiger Grund, warum alle Piercings vor einem operativen Eingriff entfernt werden müssen. Es gibt Chirurgen und Anästhesisten, die auch bei Operationen mit PTFE-Piercings einverstanden sind, da diese Strom kaum bzw. gar nicht leiten. Dieses Entgegenkommen solltest du jedoch nicht voraussetzen und kannst es auch nicht fordern. Wie immer hilft auch hier ein klärendes Gespräch im Vorfeld. Sei nicht enttäuscht, wenn dein Arzt keine Kompromisse eingehen will, schließlich trägt er für deine Behandlung die volle Verantwortung.

Hygienische Aspekte
Neben den bereits erwähnten Gründen, die das Entfernen der Piercings vor einer medizinisch notwendigen Behandlung verargumentieren, spielen auch hygienische Gründe eine große Rolle. Körperschmuck, der in der Nähe von Operationsfeldern sitzen, können in Einzelfällen Infektionen in der OP-Wunde auslösen. Dies kann auch passieren, wenn du deine Piercings vorbildlich pflegst. Die Folgen könnten gravierend sein und den Heilungsprozess verhindern oder zumindest verlängern. Da sich Ärzte auch rechtlich absichern müssen, um wegen solcher Fälle nicht verklagt zu werden, bestehen viele Krankenhäuser darauf, dass tatsächlich alle Piercings auch bei einfacheren Eingriffen komplett entfernt werden müssen. So wird das Risiko sowohl für den Arzt als auch für dich als Patient verringert.

Piercings im Bereich des Mundes und der Nase
Wenn du Piercings im Mund-Nasen-Bereich trägst, solltest du dich darauf einstellen, dass im Falle einer Operation alle Piercings entfernt werden müssen. Hier gibt es auch absolut keine Alternative mit Schmuckstücken aus PTFE! Der Grund liegt auf der Hand: Die Atemwege müssen während einer Operation immer frei sein, auch dann, wenn du nur lokal betäubt wirst oder eine PDA erhältst. Bei einem operativen Eingriff kann es immer zu Komplikationen kommen, die eine Vollnarkose erforderlich machen. In solch einem Fall muss schnell reagiert werden. Um deine Atmung sicherzustellen, muss ein Tubus in die Luftröhre eingeführt werden. Jedes Piercing im Bereich der Atemwege kann hier hinderlich sein, und Verletzungen sind nicht ausgeschlossen. Dein Arzt muss jederzeit in der Lage sein, auf spontane Veränderungen zu reagieren, um lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können.

Not-Operationen
Bei einer Not-Operation wird sich kein Arzt die Mühe machen, erst alle Diene Piercings zu entfernen, bevor er Dein Leben rettet. Nach Unfällen oder medizinischen Behandlungen, bei denen keinerlei Vorbereitung möglich ist, ist die Erhaltung des Lebens der vorrangige Faktor. Trägst du metallische Piercings, die Strom leiten, können bei einer Wiederbelebung mithilfe eines Defibrillators Verbrennungen in den Piercing-Umfeldern entstehen. Dies sollte dir in solch einem Notfall aber egal sein.

OP überstanden, Stichkanal zu – was tun?

Wenn du deine Piercings für einen operativen Eingriff entfernen musstest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Stichkanal innerhalb kurzer Zeit zuwächst. Natürlich ist dies auch abhängig davon, an welcher Stelle sich deine Piercings befinden. Ein normales Ohrloch (Lobe) wächst nicht so schnell zu, wie Piercings im Knorpelgewebe, in den Brustwarzen, an den Augenbrauen, im Mund oder auch im Intimbereich. Natürlich ist es ärgerlich, wenn du nach der OP deine Piercings nicht mehr einsetzen kannst. Doch das ist kein Grund zur Verzweiflung.

Der Selbstversuch kurz nach dem medizinischen Eingriff:
Du kannst bereits kurz nach der OP versuchen, deinen Schmuck vorsichtig wieder einzusetzen. An einigen Stellen wird dir das sicherlich gelingen, an anderen vielleicht nicht. Wichtig ist, dass du auf gar keinen Fall versuchst, den Schmuck mit Nachdruck und Gewalt einzusetzen! Die Verletzungsgefahr ist hoch, und ein blutender Stichkanal ist immer auch ein möglicher Infektionsherd. Setze den Schmuck also nur ein, wenn du keinen Widerstand spürst.

Kontaktiere den Piercer deines Vertrauens:
Am besten sprichst du mit deinem Piercer darüber, dass du deine Piercings aufgrund eines medizinischen Eingriffs entfernen musstest. Er wird dir deinen schicken Körperschmuck gerne wieder einsetzen. Zunächst wird er sich jeden Stichkanal genau anschauen. Bei einzelnen hat sich vielleicht nur eine dünne Hautschicht gebildet, die problemlos wieder durchstochen werden kann. Andere Stellen wachsen sehr schnell komplett wieder zu. In diesem Fall ist es notwendig, das Piercing komplett neu zu stechen. Da sich bei Zuwachsen auch immer Narbengewebe bildet, muss genau geschaut werden, ob sich das Piercing wieder genauso setzen lassen wird, wie es ursprünglich mal war – in den meisten Fällen ist das möglich, doch Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Fazit: Es ist gut möglich, dass es sich nicht vermeiden lässt, alle Piercings im Falle eines notwendigen medizinischen Eingriffs entfernen zu müssen. Mache dir bewusst, dass deine Gesundheit über allem steht. Sobald der Eingriff überstanden ist, lässt sich immer eine Lösung finden, damit du auch zukünftig deine Individualität wieder mit stylishem Schmuck unterstreichen kannst.

Piercings während der Schwangerschaft – das solltest du berücksichtigen

Es gibt nichts Schöneres als das Wunder des Lebens zu genießen. Die Schwangerschaft ist ein einschneidendes Erlebnis, das das komplette Leben in neue Bahnen lenkt. Was du beachten solltest, wenn du Piercings trägst und schwanger bist, erfährst du hier:

Wenn der Bauch wächst…

Grundsätzlich spricht natürlich überhaupt nichts dagegen, Piercings in der Schwangerschaft zu tragen. Lediglich das Bauchnabelpiercing könnte sich im Laufe der Zeit als problematisch erweisen. Dennoch musst du dein Piercing nicht gleich entfernen, nur weil sich dein Körper verändert und dein Bauch zur Kugel heranwächst. Einige Frauen empfinden das Piercing im wachsenden Bauchbereich während der Schwangerschaft als unangenehm, da der Bauchnabel empfindlicher wird, manchmal auch besonders stark hervortritt oder das Piercing anfängt zu spannen. In diesem Fall solltest du den Schmuck natürlich unbedingt entfernen.

Der Körper verändert sich

Je nach Ausführung des Piercings kann es sogar sein, dass sich die Haut rötet, entzündet oder im schlimmsten Fall reißt, weil sich der Kanal durch das Anwachsen des Bauches verlängert und sich das Piercing aufgrund seiner starren Struktur nicht flexibel anpassen kann. Da sich aber während einer Schwangerschaft nicht nur der Bauch verändert, sondern auch der Hormonhaushalt verrückt spielt, sind auch allergische Reaktionen auf das Piercing nicht ausgeschlossen – selbst wenn du noch nie allergisch auf deinen Schmuck reagiert hast. Dies kann dann auch nicht nur das Bauchnabelpiercing, sondern jede Art von Körperschmuck betreffen.

Das Schwangerschaftspiercing

Damit du auf dein Piercing während der Schwangerschaft nicht verzichten musst, solltest du rechtzeitig – bevor der Bauch größer wird – deinen Schmuck gegen ein Schwangerschaftspiercing austauschen. Hier gibt es genauso schicke und ansprechende Ausführungen wie bei deinem normalen Körperschmuck. Schwangerschaftspiercings sind überaus praktisch, denn sie sind flexibel genug, um deinen Bauch stilvoll zu verschönern, selbst wenn er zu einer ordentlichen Kugel heranwächst. Solche Piercings bestehen in der Regel aus Bioflex oder PTFE. Dabei handelt es sich um körperfreundliche Kunststoff. Diese Piercings lassen sich in jede erdenkliche Richtung verbiegen, sind überaus elastisch und sind nicht störend in der empfindlichen Bauchregion. Dieser Stab wächst regelrecht mit. Tipp: Creme deinen Bauch regelmäßig ein, damit auch die Haut schön weich und geschmeidig bleibt.

Den Schmuck rechtzeitig wechseln

Je größer der Bauch wird, desto schwieriger wird es alternativen Schmuck einzusetzen. Da aber jede Schwangerschaft anders verläuft und dein Bauch nicht nach einem vorherbestimmten Plan anwächst, gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt, um den Schmuck auszutauschen. Spätestens, wenn dein normales Piercing anfängt, zu spannen, solltest du nicht mehr länger warten. Am besten wechselst du den Schmuck, bevor sich dein Bauch sehr wölbt. Das Einsetzen des neuen Schmucks gestaltet sich viel einfacher, wenn der Bauch noch normale Maße hat. Je länger du also wartest, desto schwieriger wird sich der Austausch gestalten. Hast du den Zeitpunkt verpasst, an dem sich ein Piercing noch problemlos wechseln lässt, kann dies zur Folge haben, dass sich der neue Schmuck nicht mehr einsetzen lässt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Stichkanal dann zuwächst. Also lieber früher als später das Schwangerschaftspiercing einsetzen. So bleibt dir dein Piercing auch während der Schwangerschaft erhalten und du kannst die Kugelzeit schmerzfrei genießen.

Der Tag der Geburt

Viele Ärzte fordern, dass Piercings während eines medizinischen Eingriffs entfernt werden – das gilt auch für Schwangerschaften. Ob du deinen Schmuck während der Geburt behalten darfst oder du ihn entfernen musst, lässt sich nur im Einzelfall mit dem Klinikpersonal besprechen. In vielen Fällen wird erwartet, dass du dein Schmuck einen Tag vor der Entbindung herausnimmst. Wird ein normaler Geburtsverlauf erwartet, so sind manche Ärzte nachsichtig, dennoch ist dies nicht selbstverständlich. Deine Gesundheit und die deines Kindes haben einfach Vorrang vor persönlichen Eitelkeiten. Da immer damit gerechnet werden muss, dass es zu Komplikationen kommen kann oder ein Kaiserschnitt erforderlich wird, ist es nachvollziehbar, dass Piercings die Abläufe stören oder zeitlich verzögern würden.

Nach der Entbindung

Natürlich kannst du dein Piercing schon kurz nach der Geburt wieder einsetzen. Da es eine gewisse Zeit dauert, bis sich dein Bauch wieder zurückbildet, solltest du auch in dieser Phase zu einem Schwangerschaftspiercing greifen. Erst wenn dein Bauch auf seine normale Größe geschrumpft ist, kannst du jederzeit deinen Lieblingsschmuck wieder einsetzen. Falls du dein Schwangerschaftspiercing als so komfortabel empfunden hast, dass du es gerne weiterhin tragen möchtest, dann ist auch das kein Problem. Die langen, flexiblen Kunststoffstifte lassen sich einfach kürzen.

Brustwarzenpiercings während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft verändert sich nicht nur der Bauch, sondern der gesamte Körper. Besonders die Brüste werden sehr empfindlich und deutlich größer. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Brustwarzenpiercings während der Schwangerschaft drin zu lassen. Doch auch hier ist es wie beim Bauchnabelpiercing – oftmals wird das Piercing während der Schwangerschaft als unangenehm empfunden. Dann sollten die Piercings entfernt werden. Spätestens im sechsten Monat sollte der Schmuck dann endgültig entfernt werden, denn sonst könnte das Stillen des Babys später problematisch werden. Da beim Stechen von Brustwarzenpiercings auch mehrere Milchkanäle verletzt werden, könnte der Milchfluss gestört werden. Bei einem Milchstau oder einem übermäßigen Milcheinschuss kann es im schlimmsten Fall zu einer Brustentzündung oder einem Abszess an der Brustwand kommen. Es ist also ratsam, Brustpiercings rechtzeitig zu entfernen.

Wichtig! Es versteht sich wohl von selbst, dass ein Baby nicht mit Brustwarzenpiercings gestillt werden darf. Metallische Gegenstände haben in Babys Mund nichts verloren. Zudem könnten Kugeln oder andere Piercingteile beim Saugen verschluckt werden. Erst der Monate nach dem kompletten Abstillen kannst du deinen Schmuck wieder einsetzen. Bis dahin haben sich deine Brüste erholt und normalisiert.

Piercings im weiblichen Genitalbereich

Da Piercings während des Geburtsvorgangs zu Verletzungen führen können, sollte Schmuck schon zu Beginn der Schwangerschaft entfernt werden. Intimpiercings können bereits während der erforderlichen gynäkologischen Untersuchungen stören. Außerdem ist es wichtig, dass der Stichkanal bis zur Geburt vollkommen verheilt. Während der Schwangerschaft verändert sich auch der Hormonhaushalt, dadurch entsteht eine höhere Entzündungsgefahr. Dies kann auch schon lange abgeheilte Piercings betreffen. Auch allergische Reaktionen können während einer Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden, selbst, wenn du vorher nie allergisch reagiert hast.

Piercings in Gold – Körperschmuck in edlem Metall

Piercings sind ein Ausdruck von Lebensgefühl und Freiheit. Gold hingegen ist ein Symbol für Wohlstand, Schönheit, Reinheit und Eleganz. In vielen Kulturen steht Gold auch für die Sonne, die Unsterblichkeit und die Weisheit. In einigen Regionen werden diesem Edelmetall sogar besondere Heilkräfte im Bereich der alternativen Medizin zugesprochen, doch diese lassen sich wissenschaftlich nicht belegen. Bekannt ist jedoch, dass Gold eine antibakterielle Wirkung hat. Dies ist einer der Gründe, warum sich Gold auch perfekt für Piercings eignet.

Moderner Piercing-Schmuck aus traditionellem Element

Klassische Ohrringe (Lobe) aus feinstem Gold sind seit jeher geläufig, ebenso wie Colliers oder Armbänder. Beim Piercingschmuck hat es jedoch lange gedauert, bis das edle Metall auch hier Einzug gehalten hat. Lange hatten Titan, Chirurgenstahl, PTFE und Bioplast die Führungspositionen, doch Gold ist auf dem besten Wege, den altbewährten Piercings den Rang abzulaufen. Die Faszination für Gold bringt dieses Edelmetall endlich auch beim Körperschmuck perfekt zur Geltung und damit direkt auf die Erfolgsspur. Piercings in Gold verkörpern einen ganz eigenen, unvergleichlichen Stil. Dieser Schmuck kombiniert auf geschickte Weise einen eleganten, geschmackvollen Lebensstil mit einer modernen, selbstbewussten und unorthodoxen Denkweise. Gold-Piercings sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der auffällige Körperschmuck nach langer Zeit endlich im Mittelpunkt der Gesellschaft angekommen ist.

Unterschiedliche Goldlegierungen

Feingold ist ein sehr weiches Metall, daher ist es in seiner Reinform nicht für die Herstellung von Piercings oder anderem Schmuck geeignet. Die Schmuckstücke würden sehr schnell zerkratzen oder verbiegen. Daher wird Gold immer mindestens ein weiteres Metall durch Verschmelzen hinzugefügt. Meistens sind es ganze Metallmischungen, die dem Gold seine letztendliche Farbe und Festigkeit verleihen. Es gibt verschiedene Metalle, die sich gut mit Gold verbinden lassen und dem Schmuck so zu Stabilität, Formbarkeit, Leitfähigkeit und Widerstandsfähigkeit verhelfen. Gebräuchliche Beimischungen sind unter anderem Kupfer, Titan, Palladium, Silber, Nickel, Zinn oder auch Zink. Ferner können durch die Kombination mit anderen Metallen auch Farbtonveränderungen vorgenommen werden. Feingold hat in seiner Reinform einen gelblichen Farbton. Durch Legierungen können weißliche, rötliche und sogar grünliche Farbvarianten erzielt werden. Letztere sind im Schmuckbereich jedoch nicht zu finden.

Maßeinheiten für Gold

Früher gab die Maßeinheit Karat darüber Aufschluss, wie hoch der Anteil des Goldes innerhalb einer Legierung war. Mittlerweile hat aber auch in diesem Bereich das metrische System Einzug gehalten, so dass eine Angabe in Promille üblich ist. Beide Bezeichnungen werden heute gleichermaßen genutzt und sind als Punze bei jedem Schmuckstück zu finden. Der Goldanteil und somit auch der Wert eines Piercings aus Gold lässt sich auf diese Weise schnell ermitteln.

Die geläufigsten Legierungen:

Es gibt zahlreiche Legierungen, doch im Bereich Piercingschmuck sind die folgenden Werte geläufig:

333er Gold entspricht 8 Karat
585er Gold entspricht 14 Karat
750er Gold entspricht 18 Karat
999er Gold entspricht 24 Karat (Feingold)

333 bedeutet somit, dass 333 Einheiten Gold bei 1000 Gewichtseinheiten enthalten sind.

Sind Erstpiercings in Gold möglich?

Ja, auch als Erstpiercings eignen sich Piercings aus Gold. Hierbei besteht der Stecker aus PMFK mit einem Aufsatz in Echtgold. PMFK ist bei frisch gestochenen Piercings sehr gut verträglich, aber selbstverständlich eigenen sich diese Piercings auch für den Dauereinsatz. Allergien sind nahezu ausgeschlossen. Dieser leichte Kunststoff hat eine sehr glatte Oberfläche, daher bleiben Fremdsubstanzen oder auch das eigene Wundsekret schlecht daran haften. Das Material ist sehr flexibel und lässt sich leicht reinigen. Durch den goldenen Aufsatz präsentieren sich diese Piercings vom ersten Tag an besonders hochwertig.

Edelmetall am ganzen Körper

Goldene Piercings können an jeder Körperstelle eingesetzt werden. Sowohl Nasenstecker und -ringe, Bauchnabelpiercings, Barbells, Segmentringe als auch Augenbrauenpiercings oder Stecker für Helix, Rook oder Tragus sind in vielen verschiedenen Varianten verfügbar. Von schlicht und dezent bis raffiniert und auffällig ist hier alles möglich. Diese Schmuckstücke überzeugen nicht nur durch ihre hohe Wertigkeit, sondern auch durch die ansprechende Optik. Gelbgold, Roségold, Weißgold – auch farblich steht hier die Welt offen. Unterschiedliche Schmucksteine, Motive oder Symbole verleihen dem Schmuck eine besondere Ausstrahlung und ganz persönliche Bedeutung.

Ein besonderes Highlight

Piercings im Gesicht oder an den Ohren sind jederzeit sichtbar, daher ist die Entscheidung für Piercingschmuck in Gold ein echtes Statement. Sie unterschieden sich deutlich von den typischen Schmuckstücken, die sich bisher in silbrigen/chromfarbenen Varianten präsentierten. Doch auch an Stellen, die nicht für jedermann zu sehen sind, sind Gold-Piercings überaus reizvoll. Ein Bauchnabelpiercing in Gelbgold wird beim nächsten romantischen Date ganz sicher für Gesprächsstoff sorgen.

Goldene Piercings reinigen

Der Echtgold-Schmuck lässt sich genauso problemlos reinigen wie alle anderen Piercings. Bei frisch gestochenen Piercings empfiehlt es sich, das Piercing und die Wunde nicht öfter als zweimal täglich zu reinigen. Hierfür reicht es vollkommen aus, die Stelle mit einem Desinfektionsspray zu besprühen und bei Bedarf mit einem trocknen, fusselfreien Tuch vorsichtig abzutupfen. Zu häufiges Säubern der Wunde kann zu Reizungen und Entzündungen führen, so wird der Heilungsprozess unnötig verlängert. Natürlich ist eine tägliche Kontrolle wichtig, um Schwellungen, Rötungen oder Entzündungen zu erkennen. Der Heilungsprozess kann je nach Körperstelle unterschiedliche lange dauern. Bei Problemen sollte der Piercer oder ein Hautarzt kontaktiert werden.

Allergische Reaktion auf Gold?

Allergien auf Goldschmuck sind überaus selten, aber nicht ausgeschlossen. Wobei es nur in den wenigsten Fällen das reine Gold ist, das eine allergische Reaktion auslöst – meistens sind es die beigemischten Metalle, die eine Allergie begünstigen. Ein Hautarzt kann bei einem Allergietest auf verschiedene Metalle feststellen, ob eine Allergie auf Gold oder eher auf ergänzende Zusatzmetalle vorliegt. Anzeichen für eine Allergie können sein: Hautrötungen, Juckreiz, leichte bis schwere Hautausschläge, Ekzeme, Pusteln, Pickel oder auch schuppige Haut. Eine Allergie auf Gold ist übrigens nicht sofort offensichtlich, da es sich hierbei um eine reine Kontaktallergie handelt. Der Körper muss dauerhaft mit Gold in Verbindung sein, um eine Reaktion zu zeigen. Wer also eine Halskette morgens an- und abends ablegt, wird kaum allergisch reagieren. Da bei Piercings aber ein Dauerkontakt zur Haut besteht, ist eine Allergie nicht komplett auszuschließen. Da aber in den meisten Fällen die beigefügten Metalle die Allergien auslösen – und nicht das Gold selbst – kann es hilfreich sein, ein Piercing mit einer höheren Goldlegierung auszuwählen.

Piercings: der richtige Zeitpunkt, um den Schmuck zu wechseln

Die Entscheidung, sich ein Piercing stechen zu lassen, ist nicht nur mit einem optischen Effekt, sondern auch mit Verantwortung dem eigenen Körper gegenüber verbunden. Die Auswahl an schönen, stylischen und ansprechenden Piercing-Schmuckstücken ist groß, doch die Stichwunde sollte erst vollkommen ausgeheilt sein, bevor der Schmuck gewechselt wird. Wann ist also der perfekte Zeitpunkt, um den Schmuck auszutauschen? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten und hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. An welcher Stelle wurde das Piercing gestochen? Welcher Erstschmuck wurde verwendet? Wie verläuft der Heilungsprozess? Der Mensch ist ein Individuum, daher verläuft der Heilungsprozess bei jedem anders. Zudem spielt die Hygiene und die Pflege des frisch gestochenen Piercings eine entscheidende Rolle. Der beste Zeitpunkt, ein Piercing auszutauschen ist erreicht, wenn der Stichkanal völlig ausgeheilt, entzündungs- und schmerzfrei ist.

Der Heilungsprozess von Piercings

Wie lange es dauert, bis ein Piercing vollkommen ausgeheilt ist, lässt sich nicht mit einem festen Zeitpunkt bestimmen. Die folgende Liste dient somit als hilfreiche Orientierung bei einem normalen Heilungsverlauf. Treten Störungen oder Komplikationen auf, kann sich diese Zeit entsprechend verlängern.

Augenbrauenpiercing:
Augenbrauenpiercings heilen im Regelfall recht schnell ab. 4 bis 8 Wochen reichen in den meisten Fällen aus, um zu verheilen.

Bauchnabelpiercings:
Hier kann die Heilungsdauer sehr variieren – zwischen 4 und 12 Monaten sind einzuplanen. Da Piercings am Bauchnabel häufig äußeren Einflüssen ausgesetzt werden, ist eine intensive und aufmerksame Pflege unabdingbar. Gürtel, Hosenbund und andere Reibungen mit Textilien können das Piercings immer wieder reizen und den Heilungsprozess verzögern. Gerade bei diesem Piercing spielt auch das persönliche Immunsystem eine große Rolle. Eine gesunde Lebensweise trägt zu einem schnelleren Heilungsverlauf bei.

Brustwarzenpiercing:
Die Brustwarze ist besonders empfindlich und das Gewebe entsprechend empfindlich. Zudem ist der Stichkanal relativ lang. 6 bis 12 Monate sind hier für den Heilungsverlauf durchschnittlich einzukalkulieren. Doch auch hier spielt der allgemeine Gesundheitszustand eine große Rolle. Während des Heilungsprozesses sollte der Konsum von Zigaretten und Alkohol eingeschränkt, im Idealfall sogar ganz eingestellt werden. Eine gute und ausgewogene Ernährung kann den Heilungsverlauf dafür positiv beeinflussen.

Intimpiercings bei Frauen:
Intimpiercings heilen meistens besser als gedacht ab. Obwohl der Intimbereich sehr sensibel und empfindlich ist, verläuft der Heilungsprozess meistens unkompliziert ab. Piercings an den inneren Schamlippen (Labia Minora) benötigen üblicherweise zwischen 2 und 4 Monate, um abzuheilen. Bei den äußeren Schamlippen (Labia Majora) ist eine Heilungszeit von 4 bis 6 Monaten einzuplanen. Diese Differenz erklärt sich dadurch, dass die äußeren Schamlippen leicht an Slips und Hosen reiben, somit leichter gereizt werden können, während die inneren Schamlippen relativ geschützt sind. Eine intensive Pflege sollte selbstverständlich sein. Kamillebäder können den Heilungsverlauf begünstigen. Auf Geschlechtsverkehr ist in den ersten Wochen zu verzichten.

Intimpiercings beim Mann:
Piercings im Intimbereich des Mannes können an verschiedenen Stellen gesetzt werden. Der Heilungsprozess hängt daher entscheidend von der gewählten Stelle ab. Piercings, die durch die Eichel (Ampallang) oder den Schwellkörper (Apadravya) gestochen werden, benötigen in der Regel zwischen 4 und 12 Monate zur Heilung, in Einzelfällen auch länger. Gleiches gilt auch für das Prinz Albert-Piercing. Oetang-, Pubic-, Guiche- oder Frenulum-Piercings – also alle Piercings, die nur durch dünne Haut gestochen werden – heilen deutlich schneller. In den meisten Fällen sind die Stichkanäle bereits nach 2 bis 6 Wochen vollkommen verheilt. Bei Intimpiercings ist auf eine perfekte Hygiene zu achten. Auf Geschlechtsverkehr ist in den ersten Wochen der Heilung zu verzichten.

Lippenpiercings:
Der Bereich rund um die Lippen heilt im Regelfall recht schnell ab. Nach 4 bis 7 Wochen ist der Heilungsprozess meistens schon abgeschlossen. Es wird empfohlen, als Erstschmuck Stecker oder Stäbe einzusetzen. Bei gebogenen Piercings oder Ringen kann sich die Heildauer verlängern.

Lippenbändchen-Piercing:
Beim Lippenbändchen ist der Stichkanal besonders kurz, da das Bändchen sehr dünn ist. Der Heilungsprozess dauert daher selten länger als 2 bis 4 Wochen.

Piercing im Nasenflügel (Nostril):
Der Nasenflügel ist relativ dick, heilt aber meistens innerhalb von 4 bis 8 Wochen komplett aus. Wichtig ist hier, beim Putzen der Nase äußerst vorsichtig zu sein, um mit dem Taschentuch nicht am Piercing hängenzubleiben.

Piercing Nasenscheidewand (Septum):
Bei einem Piercing durch die Nasenscheidewand ist mit einer Heilungsdauer von 6 bis 12 Wochen zu rechnen.

Ohrpiercings (Lobe):
Die klassischen Ohrlöcher sind die bekanntesten und einfachsten Piercings. Die Löcher in den Ohrläppchen sind meistens bereits nach 2 bis 4 Wochen verheilt.

Piercings durch den Ohrknorpel:
Da der Ohrknorpel aus einem sehr festen Gewebe besteht, ist der Heilungsprozess nach dem Stechen eines Piercings entsprechend langwierig. 4 bis 6 Monate sind in diesem Bereich nicht ungewöhnlich (z. B. Helix oder Tragus). Gepunchte Piercings heilen an diesen Stellen oftmals schneller. Ein gut ausgebildeter Piercer kann hier fachkundig beraten und Hilfestellung bei der Entscheidung bieten.

Zungenpiercing:
Der Heilungsverlauf bei Zungenpiercings ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Da das Gewebe der Zunge sehr weich ist, kann der Heilungsprozess durchaus nach 3 bis 5 Wochen abgeschlossen sein. Hier ist jedoch die Ernährung von entscheidender Bedeutung. Milchprodukte, säurehaltige Lebensmittel, Säfte oder auch Alkohol und Zigaretten verzögern den Heilungsprozess erheblich. So sollte gerade bei diesem Piercing auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden.

Piercingschmuck wechseln

Das Wechseln eines Piercings kann sich als äußerst filigrane Aufgabe gestalten. Das Piercing sollte erst ausgetauscht werden, wenn der Stichkanal vollständig ausgeheilt ist. Wer unsicher ist, sollte den ersten Schmuckwechsel vom Piercer durchführen lassen. Der Erstschmuck muss vorsichtig entfernt werden, um den frisch ausgeheilten Stichkanal nicht erneut zu verletzen. Zudem sind Kugeln und Aufsätze teilweise sehr klein und somit schlecht zu halten. Vor dem Spiegel verhindern die Finger häufig den Blick auf das Piercing, so dass es sich als schwierig erweist, den neuen Schmuck richtig zu stecken oder zu verschrauben. Es ist ein echtes Geduldsspiel, doch wie bei allem im Leben macht auch hier die Übung den Meister. Zu berücksichtigen ist ebenfalls, dass sich Schmuck bei Piercings mit kurzem Stichkanal einfacher wechseln lassen als bei Piercings mit langem Stichkanal. Beim Bauchnabel- oder Brustwarzenpiercing sollte also entsprechend Zeit eingeplant und behutsam vorgegangen werden.

Bitte beachten!
Die hier angegebenen Heilungszeiten sind lediglich Richtwerte und setzen eine angemessene Pflege und Hygiene voraus. Der Heilungsverlauf wird durch den persönlichen Lebenswandel, den gesundheitlichen Status, die Ernährung, verschiedene Umwelteinflüsse, das Material des Schmucks und noch viele weitere Faktoren beeinflusst. Es ist also gut möglich, dass die Heilung schneller verläuft oder auch länger dauert. Sollten während des Heilungsprozesses Probleme auftreten (z. B. Reizungen, Entzündungen, Blutungen, wildes Fleisch), ist es wichtig, den Piercer zu kontaktieren, im Zweifelsfall auch einen Hautarzt. In den seltensten Fällen ist es notwendig, das Piercing zu entfernen. Doch dies ist im Einzelfall und unter medizinischen Aspekten zu entscheiden.