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Warum Intimpiercings tragen?

Seit einigen Jahren steigt die Beliebtheit von Piercing Schmuck deutlich an. Neben den klassischen Piercings in Nase, Bauchnabel und Zunge, sind auch Intimpiercings mittlerweile nicht nur in Subkulturen sondern in breiteren Teilen der Gesellschaft angekommen.

 

Gründe für ein Intimpiercing

Bei Befragungen unter Trägern von Intimpiercings haben diese folgende Gründe für ihre Entscheidung angegeben:

Individualisierung und Ästhetik: Intimpiercings sind, ebenso wie normaler Piercingsschmuck, für viele Menschen eine Möglichkeit, den eigenen Körper zu individualisieren und sich damit von der Masse abzuheben. Viele empfinden auch die Ästhetik eines Piercings im Intimbereich als besonders ansprechend.

Sexueller Reiz: Als weiteres Hauptmotiv für Intimpiercings wird der sexuelle Reiz genannt. Intimpiercings sollen die Empfindlichkeit des gepiercten Körperteils steigern und somit die sexuelle Empfindung verbessern. Dieser Effekt wird vor allem Brustwarzenpiercings zugeschrieben. Andere Piercings-Varianten sollen bei der sexuellen Stimulierung der Partnerin helfen. Hier wäre das Ampallang Piercing zu nennen, das Horizontal durch die Eichel des Penises gestochen wird.

Oft wird auch ein besonderer Reiz darin genannt, dass das Piercings für fremde Augen versteckt bleibt und nur der eigene Partner das Intimpiercing zu Gesicht bekommt.

Intimpiercings kamen schon seit Jahrhunderten in traditionellen-indigenen Gesellschaften vor. In der westlichen Gesellschaft sind Intimpiercings erstmalig in der Sado-Maso und Homosexuellen Szene adaptiert worden und wurden erst später auch in breiteren Gesellschaftsschichten übernommen.

Intimpiercings bei Männer und Frauen

Grundsätzlich lässt sich aufgrund unterschiedlicher Anatomie zwischen Intimpiercings von Männern und Frauen unterscheiden. Nur das sehr häufig verwendete Brustwarzenpiercing oder das seltene Anuspiercing werden bei beiden Geschlechtern verwendet.

Typische Intimpiercings bei Männern sind: Prinz-Albert-Piercing, Ampallang Piercing, Apadravya Piercing, Dydoe Piercing, Pubic Piercing sowie die am Hodensack angelegten Hafada Piercings.

Bei Frauen sind hier zu nennen: Klitorisvorhautpiercing, das Schamlippenpiercing und das Christina-Piercing. Das stimulierendste Intimpiercing für Frauen soll dabei das Klitorispiercing sein. Allerdings handelt es sich um eine starke Innervation des durchstechenden Gewebes und macht es daher risikoreicher und schmerzhafter als andere Intimpiercings. Gestochen wir es entweder horizontal oder auch vertikal durch die Klitoris.

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Erfahrungsbericht: Mit auffälligen Piercings in der Öffentlichkeit

Ich habe ein recht auffälliges Nasenpiercing, sowie ein Monroe Piercing (wie ein Muttermal). In beiden Ohren sind jeweils 5 Helix Piercings und wer mich genauer anschaut, der sieht auch mein Zungenpiercing und im Sommer mein Bauchnabelpiercing.

Angefangen habe ich mit dem Bauchnabelpiercing, das fand ich so klasse, dass die anderen eigentlich sehr schnell nachgekommen sind. Meine Piercings sind wie gesagt sehr auffällig und verstecken kann (und will ich sie auch nicht). In meiner Familie waren und sind die Meinungen zu meinen Piercings gespalten, aber auch diejenigen, die sie nicht gut finden, wissen dass ich mich charakterlich nicht verändert habe und so haben die Piercings keinen Einfluss auf meine Beziehung zu meinen Familienmitgliedern. Genauso ist es auch in meinem Freundeskreis, wobei ich die einzige bin, die gepierced ist. Die einen finden es gut, die anderen eher nicht aber es stört sie auch nicht.

Was mich aber stört und das werden vielleicht viele nachempfinden können, die auffällig gepierced sind, wie man Draußen angeschaut, ja richtig angeglotzt wird. Und es sind nicht nur die alten Leute, von denen man es erwarten würde und vielleicht irgendwo auch ein bisschen verstehen könnte. Sitze ich in der Bahn oder im Zug älteren Menschen gegenüber, schauen sie mir meist einmal aufs Piercing und dann schnell weg, weil sie es als unhöflich empfinden, jemanden anzustarren. Da habe ich mit jungen Leuten schon ganz andere Erfahrungen gemacht, das geht vom Anstarren über blöde Kommentare.

 

Ich habe mich immer gefragt, wie man mit solchen Reaktionen umgehen soll. Sein Piercing zu verstecken geht bei mir ja gar nicht und ich würde es auch nicht wollen, wenn ich es könnte. Meine Strategie ist der feste Blick und Lächeln, wenn mich jemand anstarrt, dann schaue ich ihm auch fest in die Augen und lächle dabei. Viele schauen erstmal beschämt zur Seite, aber manchmal spreche ich sie auch direkt an: „Sie schauen so auf meine Piercings, haben Sie vielleicht eine Frage?“ Viele stellen mir dann sogar wirklich Fragen, ob es wehgetan hat als die Piercings gestochen wurden, ob das Tragen nicht stört usw.

Meine Tipp für jeden der auffälligen Piercings-Schmuck trägt: Duckt Euch nicht weg, aber bleibt freundlich. Mit einem Lächeln öffnet man die Menschen.

 

Wie schnell wächst ein Piercing-Kanal eigentlich wieder zu?

Als ich mir mein erstes Piercing habe stechen lassen, ein Bauchnabelpiercing, geisterten immer wieder Horror-Geschichten rum: „ Wenn Du Dein Piercing eine halbe Stunde rausnimmst, dann kannst Du es danach nicht wieder einlegen, weil der Kanal wieder zugewachsen ist“. Bei Zungenpiercings sollte es sogar noch schneller gehen.

Es gibt immer wieder Situationen, bei denen sich der eine oder andere überlegt, sein Piercing herauszunehmen: Omas Geburtstagsfeier, Vorstellungsgespräch, usw. bei Operationen muss man es manchmal rausnehmen, ob man will oder nicht.

Die Vorstellung, dass ein Piercingkanal innerhalb von Minuten wieder zuwächst, ist aber eigentlich immer völlig übertrieben. Es kommt erst einmal darauf an, wo der Piercing Kanal gestochen wurde. Ein Nasenpiercing Kanal wächst deutlich langsamer zu, wenn überhaupt, als zum Beispiel ein Zungenpiercing. Beim Zungenpiercing ist es tatsächlich so, dass der Kanal recht schnell, also innerhalb eines Tages soweit zuwachsen kann, so dass man Probleme bekommt, das Piercing wieder einzulegen.

Wesentlich ist, ob der Piercing Kanal bereits völlig verheilt ist, wenn man das Piercing herausnimmt. Im Heilungsprozess wächst das Gewebe tatsächlich wieder zu, während ein ausgeheilter Piercingkanal normalerweise nicht mehr zuwächst. Es kann sich allerdings, wenn das Piercing lange nicht wieder eingelegt wird, eine Talgablagerung bildet, der  dann unter Umständen das Einlegen des Piercingschmucks erschwert oder verhindert.

Wer sein Piercing für wenige Stunden ablegen möchte, hat normalerweise keine Probleme es wieder einzulegen. Nach einigen Tagen kann es dann bei dem einen oder anderen Problem bereiten.

Ich habe das bei meinem Nasenpiercing, das ich auf einer Weiterbildung nicht tragen wollte, so gelöst, dass ich es einfach nachts beim Schlafen eingelegt habe und am Morgen nahm ich es wieder heraus. Mittlerweile kommen meine Piercings aber gar nicht mehr raus.

Meinung: Piercing bei Beamten

Im Dezember erließ die Bundespolizei neue Regeln, Piercings sind jetzt unter Umständen erlaubt, sofern diese „dezent und unauffällig“ wirken. Im Zweifelsfall entscheidet der Vorgesetzte.

Grundsätzlich sollte man im Jahr 2015 bedenken, dass Mode sich in den letzten 10 Jahren, geändert hat und auch die Gesellschaft sich an die eine oder andere Modeerscheinung gewöhnt hat, die vor 10 oder 20 Jahren noch undenkbar war.

Mittlerweile regt sich kaum noch jemand über Tätowierungen auf, denn diese sind nun fast in allen gesellschaftlichen Schichten akzeptiert. Das Gleiche gilt für Piercing Schuck. Ein Bauchnabelpiercing, Zungenpiercing oder Nasenpercing schockt heute so gut wie niemanden mehr. Und sicher sind wir uns einig, dass die Qualifikation eines Beamten nichts damit zu tun hat, ob er ein Nasenpiercing trägt oder nicht.

Beamte, die in ihrer Funktion den Staat gegenüber der Öffentlichkeit vertreten, sollen natürlich seriös und vertrauenswürdig auftreten, aber auf der anderen Seite wünscht man sich ja einen Beamten, der genauso Teil der Gesellschaft ist. Ein dezentes Piercing wird dabei heutzutage für niemanden mehr den Eindruck machen, dass er es mit einem „Hallodri“ zu tun hat, dem er nicht vertrauen kann. Ebenso richtig ist es aber auch, dass übermäßiger Piercing Schmuck im Gesicht eines Beamten vor allem bei älteren Menschen ein sicherlich ungewohnter Anblick ist.

Die neuen Regeln bei der Bundespolizei weisen daher in die richtige Richtung: Ein dezentes Piercing sollte heute auch Beamten gestattet sein und macht sie weder vertrauenswürdiger noch eben das Gegenteil. Der Öffnung der Gesellschaft für neue modische Trends muss auch der Staat mit seinen Institutionen in einem gewissen Maße folgen.

Piercings sind für viele Menschen ein individuelles Statement und jeder sollte das Recht haben, natürlich mit Rücksicht auf seine Umwelt, dies auch ausdrücken zu können.

Erfahrungsbericht: Fake Piercing

Meine Eltern waren absolut dagegen, dass ich mir ein Piercing stechen lasse, wobei alle meine Freundinnen, oder sagen wir mal die meisten davon, schon ein Piercing hatten. Die Argumente meiner Eltern drehten sich dabei nicht so sehr um meine “Erscheinung” (wobei ich mir sicher bin, dass das auch eine Rolle gespielt hat), sondern viel mehr sagten sie, geht es ihnen um meine Gesundheit (Entzündungen) und dass die „Löcher“ mir wegen einer kurzfristigen Mode ewig erhalten bleiben würden.

Ehrlich gesagt, war ich mir auch nicht ganz sicher, ob ich lieber ein Bach, Nasen, Ohren oder Lippenpiercing haben wollte und ich stellte mir auch die Frage, ob es nicht vielleicht blöd ist, mir ein Piercing stechen zu lassen und dann stelle ich fest, dass es mir doch nicht so gut gefällt.

Da ich ja sonst nichts zu tun hatte, recherchierte ich alles zum Thema Piercing, was ich im Netz so finden konnte und ich wurde recht zügig auf Fake Piercings aufmerksam. Fake Piercings werden nicht gestochen, sondern einfach an geklippt und sollen täuschend echt aussehen. Tolle Idee dachte ich mir, so kann ich erst einmal Testen, wie das Tragegefühl ist und vor allem wie mir das Piercing steht und danach kann ich mich immer noch entscheiden. Ganz sicher war ich mir allerdings nicht, denn wenn es gleich auffällt, dass ich ein Fake trage, hätte ich bei mir in der Klasse sicher den einen oder anderen gemeinen Kommentar gehört.

Da aber eine echte Alternative (wegen meiner Eltern) nicht zu Verfügung stand, habe ich mir ein Fake Nasenpiercing besorgt, einfach Online im Piercing Online Shop bestellt.

Anbringen ließ sich das Piercing gut und ich war recht zufrieden beim ersten Überprüfen im Spiegel, denn nur wer ganz nah eine meine Nase ging, konnte überhaupt sehen, dass diese (noch) nicht gestochen war. Das Tragegefühl war ungewohnt und ich hatte immer Angst, dass mir das Piercing aus der Nase fällt, aber nach ein einiger Zeit gewöhnte ich mich daran und es blieb immer fest an der Nase. Praktisch wurde das ganze bei meiner nächsten Erkältung, da ich das Piercing einfach rausnahm und ungehemmt meine Nase schnäuzen konnte.

Ich habe immer noch das Fake Nasenpiercing, natürlich ein anderen Modell. Mein Bauchnabelpiercing und mein Zungenpiercing sind aber natürlich ganz normal gestochen. Besuche ich meine Eltern, nehme ich das Fake Piercing manchmal heraus um zu beweisen, dass meine Nase immer noch ungestochen ist, das scheint sie zu freuen.